Ulrich Haage wurden die Gärtnergene in die Wiege gelegt. Nach absolvierter Ausbildung zum Gärtner, vielen Stationen im Ausland und erfolgreich abgeschlossenem Studium im Gartenbaumarketing, entschied er sich, das Familienunternehmen Kakteen-Haage in Erfurt zu übernehmen.

Tradition in Familienhand sichern

Ulrich Haage wuchs in der ältesten Gärtnerei Deutschlands und gleichzeitig der ältesten Kakteengärtnerei der Welt in Erfurt auf. „Der Kaktusvirus liegt uns Haages in den Genen“, antwortete der 54-Jährige auf die Frage nach seinem Werdegang. Er ist in der 6. Generation Kaktusgärtner, sogar in der 10. Generation Gärtner. Doch verstaubt ist das Unternehmen in keiner Hinsicht – Die Gärtnerei ist auf so einigen Plattformen im Web vertreten: Ein Blog, Auftritte bei Facebook, Instagram, TikTok und YouTube, sowie ein eigener Podcast gehören zum Arbeitsalltag. Bisher ist das Familienunternehmen immer vom Vater zum Sohn übergeben worden. „Vielleicht klappt für die Zukunft der Switch von Vater auf Tochter“, hofft Haage. Die nächste Generation steht in dem Traditionsunternehmen bereits in den Startlöchern.

Auswärtige Erfahrungen erweitern den Horizont

Nach seiner Ausbildung zum Gemüsegärtner mit Schwerpunkt Zierpfanzenbau zu DDR-Zeiten entschied sich Ulrich Haage, nach der Wende den bis dahin begrenzten Horizont zu erweitern. „Ich durfte um die halbe Welt reisen“, antwortet Haage im Interview. Er arbeitete in vielen Unternehmen in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Süd- und Mittelamerika, bis er zuletzt in London landete – dem Nabel des Gartenbaus. Sprachlich alles kein Problem, denn die botanischen Namen von Pflanzen sind auf der ganzen Welt gleich. Die Zeit hat ihn sehr geprägt, die vielen Erfahrungen und fremden Kulturen weitergebracht. Doch schnell war klar, dass Haage noch mehr lernen wollte. So entschied er sich für ein Studium in Gartenbaumarketing, ein damaliges Pilotprojekt, in dem ein Fokus auf die Verkaufspsychologie gelegt wurde. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium fiel die Entscheidung zur Übernahme des Familienunternehmens. Damals war Haage 26 Jahre alt.

Auszubildenden Türen öffnen

„Bei uns gibt es weder Arbeitskleidung, Azubiautos, noch eine Azubischubkarre“, beschrieb Haage die Ausbildung in seinem Unternehmen. Mit dem Kakteensortiment ist das Unternehmen eine absolute Nischengärtnerei. Das erfordert eine gute Unterstützung in der Gärtnerei. Denn der Lehrplan zum Zierpflanzengärtner beinhaltet die spezifischen Bedürfnisse von Kakteen, die auch Sensibelchen sein können, nicht. Da hilft Haage gerne immer selbst und unterstützt die Auszubildenden, die eigene Profession zu finden, die sie glücklich macht. Nach der Ausbildung sind die Wege zahlreich. Das Unternehmen besitzt Kontakte in die ganze Welt und unterstützt so gerne bei dem passenden weiteren beruflichen Werdegang. Wer mit ihm spricht, merkt schnell: „Gärtner ist für ihn der genialste Beruf der Welt. Denn als Gärtner kann man alles erreichen, was man möchte“.

Tolle Gemeinschaft ab Ausbildungsstart

Sein Beruf ist für Ulrich Haage einfach alles. Auf die Frage, was ihn besonders geprägt hat, antwortete er schnell. „Die Junggärtner. Hier haben wir gelernt, gelacht und gefeiert.“ Die Junggärtner sind ein deutschlandweites Netzwerk mit vielen unterschiedlichen Gruppen, die den Austausch mit Gleichgesinnten, abseits der normalen Arbeit fördert. Das schafft einen besonderen Zusammenhalt und ein WIR-Gefühl. 

Drei Wörter: Natürliches Wachstum, Entfaltung, Bodenständigkeit

(Fotos: Ulrich Haage)

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