Bäume sind gut fürs Klima, Vitamine sind gut für die Gesundheit – und der Beruf Obstgärtner:in ist gut für Dich! Weshalb? Weil Du einen sinnvollen Beruf inmitten der Natur hast. Weil Du im Team arbeitest. Weil Du die ganz großen Maschinen fahren darfst. Weil Du in diesem Beruf weder Fitnessstudio noch Solarium brauchst. Weil alle Deine Erzeugnisse schätzen! Weil Obst einfach verdammt lecker ist!

Die Auswahl an leckeren Vitaminbomben ist riesigund einen großen Teil davon erzeugen die deutschen Obstgärtner. Neben Klassikern wie Erdbeeren und Äpfeln haben viele Obstbaubetriebe auch Nischenprodukte im Angebot. Vor allem im Bio-Bereich finden sich etwa Superfoods wie Aronia-Beeren, Goji-Beeren, Feigen, Mispeln oder Mini-Kiwis. Manche Obstgärtner bauen auch Walnüsse, Haselnüsse und Maronen an. Das besondere an Früchten aus regionalem Anbau: Sie werden vollreif geerntet und haben kurze Transportwege. Mit dem Beruf Obstgärtner:in liegst Du also voll im Trend, denn Du tust aktiv etwas für den Klimaschutz: Jeder vom Obstgärtner gepflanzte Baum bindet eine Menge Kohlendioxid. Jeder regional produzierte Apfel macht einen Importapfel aus Neuseeland überflüssig.

Als Obstgärtner:in weißt Du, von der Anzucht bis zur Ernte, was Du tun kannst, damit sich die verschiedenen Obstarten optimal entwickeln. Manchmal ist Handarbeit gefragt, bei vielen Tätigkeiten bekommt der Obstgärtner aber technische Unterstützung, vom selbstfahrenden Mulchroboter bis zu Drohnen zur Schädlingserkennung. Apropos, der biologische Pflanzenschutz gehört im Obstbau schon lange fest dazu – Schadfalter beispielsweise lockst Du mit ihrem Lieblingsparfüm in die Falle. Nach der Ernte müssen die Früchte gelagert, gegebenenfalls weiterverarbeitet, verpackt und vermarktet werden. Kundengespräche fallen vor allem bei direkt vermarktenden Obstbaubetrieben an, wenn Du im Hofladen oder am Marktstand mithilfst.

Obstgärtnerarbeiten vor allem draußen, und das sehr gern! Doch nicht nur die Obstgärtnerlieben ihren Arbeitsplatz, auch zahlreiche Tierarten fühlen sich hier wohl und finden in den Obstbauanlagen einen geschützten Lebensraum. Im Spätherbst und Winter erweisen sich Obstgärtnerals wetterfest: Sie sind auch jetzt immer mal wieder auf den Anbauflächen unterwegs, beispielsweise, um neue Gehölze zu pflanzen oder um durch einen fachgerechten Gehölzschnitt einen gleichbleibend hohen Ertrag zu erzielen. Obstgärtner:in arbeiten aber auch drinnen, vor allem in Sortierhallen und Lagerräumen, manchmal auch in (Folien-)Gewächshäusern. Bei Obstbaubetrieben mit Direktvermarktung sind Obstgärtner auch im Hofladen und auf Wochenmärkten anzutreffen.

Zu den Voraussetzungen für alle gartenbaulichen Berufe gehören neben einem grundsätzlichen Interesse an Pflanzen auch Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten. Auch solltest Du als Obstgärtner:in mit der Mathematik nicht vollkommen auf Kriegsfuß stehen, denn im Obstbau musst Du immer mal wieder Berechnungen anstellen. Auch ein Mindestmaß an Technik- und Computeraffinität ist im Beruf Obstgärtner:in von Vorteil: Selbst die cleverste Drohne muss richtig bedient werden, und wenn während der Zwetschenernte der Obstschüttler muckt, ist es hilfreich, wenn der Obstgärtner:in ihn gleich reparieren kann.

Bei der dualen Ausbildung zum Obstgärtner:in sind Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. An bestimmten Wochentagen oder blockweise besuchst Du die Berufsschule. Dort eignest Du Dir das notwendige Grundlagenwissen an. Dieses Wissen kannst Du bei der praktischen Arbeit im Ausbildungsbetrieb direkt anwenden und weiter ausbauen. Nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit erfolgt eine Zwischenprüfung. Sie soll Dir helfen, Deinen aktuellen Wissensstand einzuschätzen, damit Du etwaige Lücken zügig schließen kannst. Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung. Zwischen- und Abschlussprüfung bestehen jeweils aus einem schriftlichen, mündlichen und einem praktischen Teil.

Die Ausbildungsdauer zum Obstgärtner:in beträgt in der Regel drei Jahre. Wer bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen oder einen höheren Schulabschluss wie Fachabitur und Abitur hat, kann die Zeit um bis zu einem Jahr verkürzen. Bei besonders guten Leistungen kannst Du die Abschlussprüfung vorzeitig ablegen; brauchst Du noch etwas Zeit, um Deinen Beruf richtig zu erlernen, kann die Ausbildungsdauer auch verlängert werden.

Das Gehalt während Deiner Ausbildung zum Obstgärtner:in hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Ausbildungsdauer und vom Bundesland, in dem Du Deinen Ausbildungsplatz antrittst.

In der Tabelle sind die durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen angegeben.

Alle Bundesländer (außer Thüringen):

  1. Ausbildungsjahr durchschnittlich 615 Euro
  2. Ausbildungsjahr durchschnittlich 687 Euro
  3. Ausbildungsjahr durchschnittlich 763 Euro

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung hängt das Gehalt eines Obstgärtners vom Aufgabengebiet und dem Anspruch der Tätigkeiten ab sowie vom Betriebs selbst. Berufseinsteiger verdienen zwischen 24.000 und 28.000. Die Spanne kann in diesem Beruf beträchtlich sein, insbesondere, wenn Du die vielfältigen Fortbildungsmöglichkeiten nutzt. 

Nach der Ausbildung zum Obstgärtner:in profitierst Du definitiv vom Trend zu mehr Regionalität! Viele Verbraucher wünschen sich Obst aus regionalem Anbau, obendrein haben alte Obstsorten Hochkonjunktur. Der Beruf Obstgärtner:in bleibt also spannend und engagierte Obstgärtner sind landauf, landab gefragt.

Vielleicht hast Du während Deiner Ausbildung auch Lust auf mehr bekommen und möchtest noch ein Studium dranhängen oder eines Tages selbst einen Betrieb übernehmen?

Die allermeisten Betriebe freuen sich sehr über Dein Interesse und geben Dir gerne die Gelegenheit, in ihren Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Haben beide Seiten das Gefühl, dass es passt, springt dabei auch ganz schnell mal ein Ausbildungsplatz heraus.
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Obstgärtner:in: Mein Arbeitsplatz, mein Team, meine Maschinen

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