
Peter Höfler, Gemüsegärtner
„Unsere Azubis sind beim Mittagessen mit bei der Familie“
Schon mal in einem Tomaten-Gewächshaus gestanden? Palmkohl probiert? Blaue Schweden ausgebuddelt? Nö? Lohnt sich aber, genau wie der Beruf Gemüsegärtner:in: Hipp, sinnvoll, abwechslungsreich und definitiv zukunftsweisend!
Gemüsegärtner:innen erzeugen, vermehren und kultivieren das, was alle wollen und brauchen: leckeres, gesundes Gemüse – die Basis der veganen und vegetarischen Ernährung. Von Wurzel-, Zwiebel- oder Knollengemüse, über Spargel, Blatt- und Fruchtgemüse, Kräuter und aromatische Kultur-Speisepilze. Gemüsegärtner:innen machen Anbaupläne, kaufen Gemüse-Saatgut oder -Jungpflanzen zu, sorgen für einen guten Boden, pflegen und bewässern ihre Gemüsepflanzen, versorgen sie mit ausreichend Nährstoffen, schützen sie vor Schädlingen und Krankheiten, ernten und vermarkten das frische Gemüse.
Je nach Pflanzenart und Jahreszeit kultivierst Du als Gemüsegärtner:in Deine Pflanzen in beheizbaren Gewächshäusern oder im Freiland. Du nutzt moderne Anlagen mit computergesteuerter Bewässerung und Düngung, Belüftung, Belichtung oder Beschattung. Sind die Gemüsearten erntereif, kümmerst Du Dich um eine schonende Ernte und verkaufst Deine Erzeugnisse an Großmärkte, Einzelhandel oder direkt an die Verbraucher.
Gemüsegärtner:innen sorgen dafür, dass der Nachschub für Veggies und alle anderen Gemüsefans nicht abreißt. Der erfolgreiche Anbau beginnt schon bei der Planung, denn manche Gemüse sind gute Nachbarn, während andere gar nicht miteinander können.
Bei der Flächenaufteilung berücksichtigst Du als Gemüsegärtner:in daher, welche Arten besser nicht direkt neben- oder nacheinander angebaut werden. Den größten Teil Deiner Arbeit macht die Pflege der verschiedenen Gemüsearten aus – je nachdem, ob die Pflanzen im Gewächshaus oder im Freiland heranwachsen, spielt hier natürlich auch die Witterung eine große Rolle.
In Gewächshäusern lässt sich die Anbausaison theoretisch auf das ganze Jahr ausdehnen, denn hier steuerst Du mithilfe modernster Gewächshaustechnik die Belichtungsintensität und -dauer, die Temperatur, Luftfeuchte, Bodenfeuchte und Nährstoffversorgung. Manches kultivierst Du als Gemüsegärtner:in sogar erdlos.
Bei Deiner täglichen Arbeit als Gärtner setzt Du zahlreiche Maschinen ein , die Dir zum Beispiel bei der Bodenvorbereitung, der Aussaat des Saatguts oder Pflanzung über die Unkrautregulierung bis zur Ernte die Arbeit erleichtern. Ist Erntezeit, geht es an die schonende Versorgung Deiner Erzeugnisse und an den Verkauf.
Wo Du als Gemüsegärtner:in arbeitest, hängt vor allem von der Größe und Struktur des jeweiligen Betriebs ab: Vom Kleinstbetrieb, der eine große Produktvielfalt ausschließlich über Direktvermarktung absetzt, bis zu Großunternehmen mit vielen Hektar Anbaufläche gibt es alle nur denkbaren Größenordnungen. Gerade in städtischen Gebieten führen die sozialen Aspekte der Nahrungsmittelerzeugung dazu, dass sich aktuell immer mehr Gemüsegärtner:innen genossenschaftlich organisieren. Bei direktvermarktenden Betrieben kommen darüber hinaus meist der Hofladen sowie regionale Wochenmärkte hinzu.
Gemüsegärtner:in wird man über eine duale Ausbildung. Hier sind Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. An bestimmten Wochentagen oder blockweise besuchst Du die Berufsschule. Dort eignest Du Dir das notwendige Grundlagenwissen für Gemüsegärtner:innen an. Dieses Wissen kannst Du bei der praktischen Arbeit im Ausbildungsbetrieb meist direkt anwenden und weiter ausbauen.
Nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit erfolgt eine Zwischenprüfung. Sie hilft dir, deinen aktuellen Wissensstand einzuschätzen. Am Ende der Ausbildung zur Gemüsegärtnerin beziehungsweise zum Gemüsegärtner steht eine Abschlussprüfung. Zwischen- und Abschlussprüfung bestehen jeweils aus einem schriftlichen, mündlichen und einem praktischen Teil.
Die Ausbildungsdauer im Beruf Gemüsegärtner:in beträgt in der Regel drei Jahre. Wer bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen oder einen höheren Schulabschluss wie Fachabitur und Abitur hat, kann die Zeit um bis zu einem Jahr verkürzen. Bei besonders guten Leistungen kannst Du die Abschlussprüfung vorzeitig ablegen; brauchst Du noch etwas Zeit, kann die Ausbildungsdauer auch verlängert werden.
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In der Ausbildung Gemüsegärtner:in lernst Du alles, was für die professionelle Produktion und den Verkauf von Gemüsepflanzen beziehungsweise Gemüseprodukte notwendig ist. Dazu gehören unter anderem:
die Anbauplanung, bei der Du die unterschiedlichen Ansprüche der Gemüsepflanzen berücksichtigst
was Du als Gemüsegärtner:in bei der Ernte und der Verwendung von Gemüsepflanzen und -Produkten beachten musst
wie man Gemüsearten richtig aussät und die Jungpflanzen erfolgreich kultiviert
wie man Gemüse schonend verpackt und die Qualität der Produkte auf dem Absatzweg erhält
wie Du Deine Kund:innen über die Herkunft, Qualität und Verwendung des Gemüses informierst
das Bedienen, der Einsatz und die Pflege von Maschinen, Geräten und Werkzeugen, die Du bei Deiner Arbeit nutzt
wie man Schädlinge und Krankheiten an Pflanzen feststellt und diese behandelt beziehungsweise ihnen vorbeugt
wie Du die im Gemüsebau verwendete Technik korrekt einsetzt, insbesondere zum Heizen, Kühlen, Lüften, Schattieren, Bewässern und Düngen und Ernten
Die Ausbildung Gemüsegärtner:in passt zu dir, wenn
Du bist noch unsicher, ob der Beruf Zierpflanzengärtner:in zu dir passt? Dann mach’ jetzt den Berufs-Check und finde deine Fachrichtung!
Du willst direkt eine Bewerbung abschicken? Dann schau doch bei unseren Ausbildungsbetrieben für den Fachbereich des Zierpflanzenbaus vorbei:
Du brauchst Hilfe bei deiner Bewerbung, dann haben wir hier Vorlagen und hilfreiche Tipps und Kniffe für dich. Die Qualität einer Bewerbung entscheidet oft darüber, ob Du als Bewerber:in für ein Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Somit sollte Deine Bewerbung einwandfrei sein und ein ehrliches Bild von Dir vermitteln. Überzeuge beim Arbeitgeber mit Deinem Bewerbungsanschreiben, Deinem Lebenslauf und mit dem passenden Foto.
Beim Bewerbungsanschreiben solltest Du auf wichtige Details achten. Nenne Dein Anliegen für dieses Schreiben und gehe anschließend auf Deine Kompetenzen, Erfolge und Fähigkeiten ein, die Du gegebenenfalls auch schon im Bereich Gartenbau erworben hast. Alternativ kannst Du auch gerne unseren Bewerberbogen für Deine Bewerbung nutzen.
Der Lebenslauf ist meist nach einem etablierten Schema aufgebaut. Neben persönlichen Angaben, wie Vorname, Nachname und Geburtstag, gehst Du auf Deinen bisherigen Werdegang ein. Dabei kannst Du Jobs, Praktika und Deinen Schulabschluss nennen. Besondere Kenntnisse wie Weiterbildungen, Zertifikate, Fremdsprachen, EDV- und PC-Kenntnisse zeigen Deine Vielseitigkeit auf. Innerhalb der Rubrik Interessen gehst Du auf Deine Freizeitgestaltung und Hobbies ein.
Zunächst ist wichtig zu sagen, dass Bewerbungsfotos heutzutage nicht mehr Pflicht sind. Sie bleiben aber empfehlenswert, da sich der Betrieb ein Bild von Dir machen kann. Achte bei Deiner Kleidung darauf, dass diese zum Job passt. Hemd und Bluse sind meist ausreichend. Achte auf dezentes Make-up sowie dezenten Schmuck. Dein Gesichtsausdruck sollte freundlich wirken, gerne mit einem Lächeln. Gängig ist meist das Format mit 6 cm Höhe und 4,5 cm Breite.
Das Gehalt während deiner Ausbildung als Gemüsegärtner:in hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Ausbildungsdauer und das Bundesland deines Ausbildungsbetriebs, in dem Du deinen Ausbildungsplatz antrittst, spielen dabei eine Rolle. Ist Dein Ausbildungsbetrieb an die tariflichen Vereinbarungen gebunden, ist Deine Vergütung vertraglich vorgeschrieben. Und je nach Bundesland und Branche gelten ganz unterschiedliche Tarifverträge. Im bundesweiten Durchschnitt verdienst du:
im 1. Ausbildungsjahr: 649 Euro bis 850 Euro
im 2. Ausbildungsjahr: 766 Euro bis 950 Euro
im 3. Ausbildungsjahr: 876 Euro bis 1.150 Euro
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung hängt das Gehalt wesentlich vom Aufgabengebiet und dem Anspruch der Tätigkeiten sowie vom Betrieb selbst ab. Berufseinsteiger:innen starten in der Regel mit einem Jahresgehalt ab 27.000 Euro brutto aufwärts. Die Spanne kann beträchtlich sein – es lohnt sich, die vielfältigen Fortbildungsmöglichkeiten zu nutzen.
„Unsere Azubis sind beim Mittagessen mit bei der Familie“
Als Gemüsegärtner:in hast Du viele Perspektiven – mit entsprechender Berufserfahrung kannst Du Meister:in oder Techniker:in werden oder sogar ohne Hochschulreife studieren!
Der Gemüsebau ist derzeit angesagt wie nie: Das Interesse der Verbraucher:innen an frischen, regionalen Produkten, eine riesige Sortenvielfalt und wiederentdeckte alte Gemüsearten machen den Gemüsebau zu einer aktuell absolut hippen Fachrichtung des Gartenbaus. Nachhaltigkeit ist übrigens nicht nur im Bio-Anbau ein riesiges Thema und es gibt unzählige clevere Ansätze: Marienkäfer zur Blattlausbekämpfung beispielsweise oder Streichelwagen für Basilikum, die für robustere Pflanzen sorgen (kein Witz!), die Aquaponik, bei der Fisch- und Pflanzenzucht kombiniert werden, oder das sogenannte „Natural Branding“, also die Laserbeschriftung von Gemüse, dank der Umverpackungen entfallen. Apropos, ums Reinigen, Verpacken und Etikettieren kümmern sich die Gemüsegärtner:innen natürlich ebenfalls. In direktvermarktenden Gemüsebau-Betrieben helfen sie zudem bei der Warenpräsentation und im Verkauf.
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